2011

Inhalt: Spanien Olé – fast wie bei uns Daheim! (Theaterstück) • Der zerbrochene Krug (Theaterstück) • Spende an die Hemalata Waisenhäuser in Indien


Spanien Olé – fast wie bei uns Daheim!

Spanien Ole!

„Spanien Olé oder Fast wie bei uns daheim!“, heisst in diesem Jahr das Theaterstück, mit dem das Ensemble der Walberla Bühne e.V. in diesem Jahr nach den Erfolgen der Vorjahre einen Angriff auf die Lachmuskeln der Besucher startet.

Für die meisten es die schönste Zeit des Jahres, die Rede ist dabei vom Urlaub. Nicht jedoch für Klaus Meckerer (gespielt von Robert Heinlein), der in gewohnter Weise, im Urlaub in Spanien, sehr zum Leidwesen seiner Frau Erika (Alice Meußel) und Tochter Evi (Isabell Hühnlein) an allem herum nörgelt, was nur im Entferntesten mit dem Urlaubsland Spanien zu tun hat. Und trotzdem ist er widerwillig dem Wunsch seiner Tochter und seiner Ehefrau gefolgt, anstatt zu seinem Wunschurlaubsziel, dem Bayerischen Wald, zu reisen. Tochter Evi hat natürlich nicht ganz ohne Grund daran gearbeitet, dass die Reise nach Spanien geht, sieht sie doch ihre heimliche Liebe, den spanischen Hotelbesitzer Pedro (Simon Albert) wieder, der der Tochter Evi mächtig den Kopf verdreht hat. Wie wird wohl Vater Klaus Meckerer reagieren, wenn er mitbekommt, dass seine Tochter eine Beziehung ausgerechnet mit einem Spanier führt?

Anstatt eines ruhigen und erholsamen Urlaubes erlebt die Familie einen turbulenten Urlaubsaufenthalt, was nicht zuletzt am schlitzohrigen Opa Ludwig Meckerer (Werner Löblein) liegt, der das Urlaubsdomizil so richtig aufmischt. Mit im gleichen Hotel ist auch Familie Pingelig, mit Mutter Eleonore Pingelig (Renate Brütting), ihrem Gatten Heinrich Pingelig (Siegfried Adami) und ihrem Sohn Heinz-Dieter Pingelig (Stefan Kraus) abgestiegen, der nicht gerade der Intelligenteste und wie man umgangssprachlich sagt, eine wahre „Schlaftablette“ ist.

Das äußerst temperamentvolle und impulsive Zimmermädchen Maria (Jasmin Postler) hat so ihre liebe Mühe mit den anspruchsvollen und schwierigen Urlaubsgästen. Die Schauspieler starten auch diesmal wieder einen Angriff auf die Lachmuskeln der Besucher. Turbulent wird die Angelegenheit, als Klaus Meckerer und Heinrich Pingelig ihre heimliche Vorliebe für den in der Nähe liegenden FKK-Strand entdecken. Doch auch dieses Vergnügen bleibt nur von kurzer Dauer; der gerissene Opa Ludwig macht den beiden den berühmten Strich durch die Rechnung indem er ihnen die Kleider klaut. Nur mit Badetüchern bekleidet schleichen die beiden ins Hotel zurück und werden prompt von ihren Frauen erwischt. Der Ehestreit ist hier natürlich vorprogrammiert.

Ob nun am Ende Klaus Meckerer der Beziehung zwischen seiner Tochter Evi und dem jungen, charmanten Hotelbesitzer Pedro, obgleich seiner Abneigung gegen alles was mit Spanien zu tun hat, zu stimmt, oder ob Vater Klaus nicht am Ende schon einen anderen Schwiegersohn auserkoren hat, soll an dieser Stelle nicht verraten werden.

Das Ensemble der Walberla-Bühne hat es auch in diesem Jahr geschafft mit einem kurzweiligen und unterhaltsamen Schwank, sein Publikum bestens zu unterhalten. Aus einer guten und homogenen schauspielerischen Gesamtleistung, stachen besonders Robert Heinlein (Klaus Meckerer), Opa Ludwig (Werner Löblein) und Tochter Evi (Isabell Hühnlein) hervor. Die Regie führt Regina Brand. Wer das Theaterstück noch nicht gesehen hat, hat am kommenden Wochenende nochmals die Gelegenheit einige Zeit aus der hektischen und stressigen Alltagswelt zu entfliehen und sich vom Theaterensemble der Walberla-Bühne bestens unterhalten zu lassen.

Für einen besonderen „Hinguck-Effekt“ sorgt auch das tolle und aufwendige Bühnenbild, das von Leo Hühnlein gefertigt wurde.

 

Der zerbrochene Krug

Es war wie in jenen fernen Zeiten, als wandernde Schauspieltruppen ihre Pfosten und Bretter auf Plätzen und Wiesen aufschlugen. Am Lindenkeller in Kirchehrenbach verwandelte sich Kleists preußisches Lustspiel in ein fränkisch-derbes, lüsternes, aber keineswegs plattes Dialekt-Happening. Eine in Langensendelbach entstandene fränkische Version des klassischen Textes ließ viel Raum für lokale Anspielungen.

Der poetische Glanz und der hintergründige Esprit des Originals schimmerten immer wieder durch die altfränkische Mundart. Der Dorfrichter Adam – von Günter Anderl mit Vitalität, mimischer Präzision und ans Groteske streifender Komik gespielt – legt die Gesetze zu seinem Vorteil aus. Dabei verfängt er sich nach und nach in den Fällen und Tücken seiner eigenen Sprache und Winkelzüge. Als hormongesteuerter und fressgieriger alternder Mann hat er sich in die attraktive Bauerntochter Eve verliebt. Doch als er nachts in ihr Zimmer einsteigen will, beginnt die Tragödie, die am Ende des Stücks als Komödie aufgefangen wird.

Sein Rivale, der junge Bauer Ruprecht, weilt schon im Schlafraum seiner Verlobten. Ein kostbarer alter Krug, Dingsymbol für Treue, Ehrlichkeit und Verlässlichkeit für die Beständigkeit menschlicher Beziehungen, zerbricht beim Gerangel der beiden Kavaliere. Adam fällt durchs Fenster in ein stachliges Gebüsch und verliert dabei seine Amtsperücke. Am nächsten Morgen soll er arg lädiert und mit schwerem Saukopf Gericht halten und dabei seinen eigenen „Fall“ untersuchen. Doch das Unglück steigert sich noch. Die Amtskutsche des Gerichtsrats Walter – mit „aka-dämlicher“ Blasiertheit prägnant gespielt von Ludwig Roppelt – ist schon im Anrollen.

Im Auftrag des Bamberger Fürstbischofs soll er die Rechtsprechung auf den Dörfern reformieren. Eben hat er in Pretzfeld einen Augias-Stall ausgemistet. Da ist dann der katzbuckelnde Gerichtsschreiber Licht der auf Adams Posten spechtet und seinen Vorgesetzten immer tiefer ins Debakel reitet. Eine Paraderolle für den erfahrenen und flexiblen Schauspiel-Profi Theo Messingschlager.

Lang anhaltender Beifall für eine großartige Ensemble-Leistung mit Beate Postler (Eves Mutter), Anna Schnitzerlein (Eve), Manuel Trautner (Ruprecht), Uwe Hübschmann (Ruprechts Vater), Christine Albert (Frau Brigitte). Großer Applaus für die Bediensteten und Mägde Christine Messingschlater und Christine Gebhardt, die ein „niederländisches Dorf bei Utrecht“ ins „Ehrabocher“ Millieu verwandelten.

 

Spende an die Hemalata Waisenhäuser in Indien

Heuer übergaben wir eine Spende in Höhe von 250,00 € an Frau Castelhun von der Evang.-Luth. Kirchengemeinde Baiersdorf. Gemeinsam mit ihren Mann unterstützt sie von Baiersdorf aus die Hemalata-Waisenhäuser in Indien. Kinder werden in den Heimen ganztägig betreut und auch deren Ausbildung wird durch die Initiative seit Jahren gefördert. Diese Spende wird als Schulgeld für Schüler verwendet, die die 10. Klasse bestanden haben und auf eine weiterführende Schule gehen möchten.

 

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