2005

Inhalt: Der letzter Wille (Theaterstück)


Der letzter Wille

Ein volles Haus hatte die Theatergruppe Walberla-Bühne Kirchehrenbach e. V. bei der Premiere zu dem Fünfakter „Letzter Wille“. Regisseur Roland Postler zeigte sehr viel Mut, denn dieses anspruchsvolle Kusz-Stück stellte für ihn und seine Schauspieltruppe schon eine gewisse Herausforderung dar.

Wenn Olga, die überaus bissige und nachtragende Schwester der Verstorbenen (Beate Postler), im Verbund mit ihrem ehrgeizigen Sohn Kurt (Harald Postler) und Heinz, dem geldgierigen Neffen der Toten (Theo Messingschlager) um das Erbe raffen, bleibt der eigentliche Universalerbe, der Musiker Klaus (Heinrich Postler) auf der Strecke. Da bringt auch das passive und teils beschwichtigende Verhalten von Olgas Tochter Ursel (Sandra Postler) und Heinz Ehefrau Karin (Bianca Nützel) keine Besserung.

An Kurts alkoholsüchtiger Ehefrau Siggi (Simone Hutzler) geht das Ganze sowieso vorbei, da diese ständig auf der Suche nach Alkohol oder auch einem „richtigen Mann“ ist. Dass dann auch noch das Faktotum Rau (Werner Löblein), der Hausmeister der verstorbenen Tante Martha, immer und überall auftaucht und unwillkommen ist, setzt das Tüpfelchen auf das i. Die Abrechung wird am Ende gemacht und die drei „Haupterben“ schauen recht seltsam aus der Wäsche.

Aber nicht nur das Groteske an den Streitereien um den Nachlass und die dabei auftretenden Charakterschwächen, das unerbittliche Aufzeigen der verlogen-bissigen Verhaltensweisen der Erben macht das Stück aus, sondern auch die hervorragende Leistung der Akteure, die sich mit ihren Rollen voll identifizieren.

Dass dabei auch noch tragende Rollen mit Newcomern wie Bianca Nützel und vereinseigenem Nachwuchs wie Sandra Postler und Simone Hutzler sowie Harald Postler, der eine mehr als 15-jährige „Schauspielabstinenz“ hinter sich hatte, besetzt wurden, hebt die Leistung der Darsteller und ihres Chefs umso mehr.

 

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